Eine der großen Konfliktfragen der nächsten Jahre wird die Frage sein, wie die Beziehung zwischen Staat und Bürger ausgestaltet wird. In einer Demokratie sollte man meinen, dass der Staat die relevanten Rahmenbedingungen für ein gedeihliches Zusammenleben schafft und sicherstellt, alles andere den Bürgern aber zur freien Entscheidung gestellt bleibt.
So war es auch lange, wenn man von einigen zeitgeschichtlichen und politischen Tabus absieht. Doch spätestens mit dem wachsenden Einfluss der Grünen bereits unter der Regierung Schröder und ihrem damit verbundenen Marsch durch die Institutionen hat sich das gravierend geändert. Heute steht alles zur Disposition, der Bürger droht wieder zum Untertanen eines (nunmehr grünen) Obrigkeitsstaats zu werden.
Und da geht es nicht um Bagatellen wie dem häufig exemplarisch angeführten Veggie-Day in Betriebskantinen und Mensen, sondern es geht immer mehr ans Eingemachte.
Arbeitgeber, die ihre Stellenausschreibungen für ein paar Hanseln, die sich keinem Geschlecht zuordnen können oder wollen, in m/w/d aufschlüsseln müssen. Studenten, die ihre Kommilitonen geschlechtsneutral als „Studierende“ bezeichnen müssen, um nicht als ewiggestrig, rechts oder sexistisch zu gelten. Eigenheimbesitzer, denen der Staat die Auswahl der Heizung, Dämmung und Fensterisolierung vorschreibt, was nicht nur übergriffig, sondern für viele existenzgefährdend ist. Eine Antidiskriminierungs-Beauftragte, die die halbe Republik zu Opfern erklärt und die andere Hälfte unter Generalverdacht stellt.
Uns soll vorgeschrieben werden, wie wir reden, wohin wir reisen, wie wir uns im Alltag fortbewegen, was wir essen und wie wir uns gegen eine Krankheit schützen, über die mittlerweile alle Informationen jedermann zugänglich sind.
Diese kleine Aufzählung zeigt, dass die Politik in jeden privaten Lebensbereich hineinregiert. In diesem Zusammenhang ist auch die in Politik und Medien immer häufiger zu hörende Formulierung bemerkenswert, dass Politiker ihre Maßnahmen den Bürgern besser erklären sollten. Auch diese Phrase zeigt, welches Menschenbild mittlerweile vorherrschend ist. Der Bürger ist ein steuerzahlender Depp, dem man erklären muss, was richtig und was falsch ist.
Wir alle müssen entscheiden, ob wir diesem Menschenbild entsprechen und weiterhin nur steuerzahlende Deppen sein wollen, die zu jeglichem Mist Ja und Amen sagen. Wir müssen entscheiden, ob wir uns von grünen und roten Studienabbrechern in unser Leben hineindiktierten lassen wollen.