Vor einigen Tagen besuchten mehrere Mitglieder der JN Thüringen das Kyffhäuserdenkmal bei Bad Frankenhausen.

Die Sage

Der Grundtenor aller Sagen ist der Gerechtigkeitssinn der einfachen Menschen. Wunschdenken war oft die einzige Möglichkeit, sich über erlittenes Unrecht zu trösten. Die Sehnsucht nach einem geordneten, friedlichen Leben und einer gerechten Obrigkeit verband sich mit der Vorstellung vom „einstmals wiederkehrenden Kaiser“.

Drückende Not und soziale Missstände im Deutschen Reich nach 1250 bildeten den Nährboden für die Entstehung zahlreicher Sagen, die an die einstige Reichsherrlichkeit unter den Staufern erinnerten. In der Zeit der deutschen Romantik nach 1800 richtete sich das Interesse wieder verstärkt auf das Mittelalter und seine Burgen.

Der Kyffhäuser und die Barbarossa-Sage wurden zu Symbolen für die Freiheitsbestrebungen der fortschrittlichen Kräfte, die sich für die Entwicklung eines deutschen Nationalstaates einsetzten. Das 1817 veröffentlichte Gedicht „Der alte Barbarossa“ von Friedrich Rückert, das damals zur schulischen Pflichtlektüre gehörte, trug wesentlich zur deutschlandweiten Verbreitung des Sagenstoffes bei. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Barbarossa-Sage schließlich zur Nationalsage.